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Meine lieben Mitbürgerinnen und Mitbürger in Deutschland,

dieser Blog ist all jenen unbekannten und begeisterten Fußballfans gewidmet, welche in unerschütterlichem Glauben an ihren Verein alles geben. Sie füllen die Stadien unserer wiedervereinigten Republik mit Tatendrang und Energie, mit Gemeinsamkeit und Zusammenhalt. Diese positiven Eigenschaften zeichnen diese großartige Minderheit in unserem Lande aus, ihnen gebührt Anerkennung und Respekt. Vor Hochachtung verneigen wir uns vor jenen Vielfahrern, welche Woche für Woche unsere Straßen und Bahnen benutzen und so einen wertvollen Beitrag zu deren Erhalt leisten. Drum halten wir es mit dem weisen Spruch: "Mattscheibe ist out, ins Stadion geht`s in !". RaMü - Fußballsupport since 1959.

Samstag, 17. März 2012

Württemberger in Baden !

Hallo Bluebloggs,
das "kleine Dorf am Wald" forderte das Königreich Württemberg zum Duell und konnte auch im achten Duell nicht gewinnen.
O.k., solche Vergleiche ziehen heute fast nicht mehr. In der modernen Welt zählen Begriffe wie AiThie-Mänätschmend, Resourching oder Brainstorming. Werte gehen verloren oder befinden sich zumindest im Abwärtstrend. "Furchtlos und treu", das gilt heute nur noch beim Militär und ist bei weiten Teilen der Gesellschaft nur noch auf der DVD, BlueRay oder bei Erzählungen auf Opas Geburtstag präsent. Aber, ..... ab und zu bedient man sich der alten Rituale, und wenn es beim Fußball ist. Da kocht es wieder hoch, das alte Denken, und junge Leute bekennen sich voller Stolz, oder zumeist was man dafür hält, zu ihrer Herkunft. Stuttgart liegt bekanntlich in Württemberg und ist die Landeshauptstadt von Baden-Württemberg. Jetzt beginnt allerdings schon das Abgrenzen, die Württemberger und die Badener sind sich nicht ganz grün und das lebt man zuweilen beim Fußball kräftig aus. Immerhin, Württemberg brachte es 1806 zum Königreich und Baden war Marktgrafschaft oder wenigstens mal Grafschaft. "Platz, im Namen des Königs" prangt auf verschiedenen T-Shirts und das galt auch für das Match des VfB Stuttgart in der Marktgrafschaft.
Es wird wohl nie ein echtes Derby werden, dafür fehlt die Brisanz in der Vergangenheit. Hoffenheim kommt aus dem badischen Nichts, gepäppelt mit den Millionen des genialen SAP-Chefs Hopp, welcher sich im badischen Niemandsland sein eigenes, ja fast schon Fußballkönigreich geschaffen hat. Es residiert der Monarch Hopp, und alle stehen stramm.
Nein, ein echtes Derby ist und bleibt ein Spiel zwischen dem KSC und dem VfB, Freiburg gehört in gewissem Maßen auch dazu. Aber nun zum Spiel.
Zuerst muß ich voller Demut zugeben, ich war noch nie in Hoffenheim. Weder bei der Frauen-WM, oder, gar noch schlimmer, bei einem Bundesligaspiel. Obwohl die Anreise mit dem Pkw derselbe Zeitaufwand ist, wie zum VfB. Aber, dieses weiße Loch in meiner Fußballkarte wurde am Freitagabend getilgt und mit einem roten Farbklecks versehen, wir rammten die Nadel in den  kleinen Schriftzug Sinsheim und hängten noch den Schriftzug "Auswärtssieg" dran.

Bilder: SAP-Arena bei Nacht
Vor dem Spiel



Es war ausverkauft und die Anfahrt wurde zugleich zum Anmarsch. Es ging übers Land, wir pirschten uns über Dörfer wie Sulzfeld oder Weiler ran und parkten irgendwo auf einer Streuobstwiese. Der bekannte Trampelpfad zum Stadion war verschüttet, also tasteten wir uns in der Dunkelheit an einer Leitplanke entlang zum Ground, der SAP-Arena. Dieses Stadion ist ein typischer Neubau, der 30.000 Mannarenaklasse. Ein Rang, mitten in der Pampa, alles da und doch ohne wirkliches Innenleben. Alles irgendwie gleich. Ob in Hoffe, Augsburg und Mainz. Die Anhänger des VfB füllten den Gästeblock komplett und noch viel mehr. Auf jeden Fall war man da. Enttäuscht war ich von der Akkustik. Die Anfeuerungsgesänge hallten nicht wieder, weder die Roten noch die Blauen füllten das Stadion richtig mit Gesang, obwohl man sich alle Mühe gab. Ich habe die Vermutung, daß die bessere Leinwandverkleidung unter dem Dach alles schluckt. Vor dem Spiel dann das Einlaufen der Fahnenträger, ganz nett. Das Absingen des martialischen Badnerlied ist auch nicht übel, das hat Baden Württemberg etwas voraus. Mehr allerdings nicht. Das Spiel endete bekanntlich mit einem 1:2 Sieg der Stuttgarter über das "kleine Dorf am Wald", wie es in einem Vereinslied der TSG heißt. Es war punktetechnisch ein gelungener Abend und der rote Anhang hielt mit seiner Schadenfreude nicht hinter dem Baum. Zurück gingen wir dann die offizielle Straße, das letzte Stück zum Auto hangelten wir erneut an einer Leitplanke entlang an einem Abhang vorbei. Erinnerte mich irgendwie an die Nachtmärsche bei der Bundeswehr, damals hieß es eben auch noch: "Furchtlos und treu".
RaMü

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