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Meine lieben Mitbürgerinnen und Mitbürger in Deutschland,

dieser Blog ist all jenen unbekannten und begeisterten Fußballfans gewidmet, welche in unerschütterlichem Glauben an ihren Verein alles geben. Sie füllen die Stadien unserer wiedervereinigten Republik mit Tatendrang und Energie, mit Gemeinsamkeit und Zusammenhalt. Diese positiven Eigenschaften zeichnen diese großartige Minderheit in unserem Lande aus, ihnen gebührt Anerkennung und Respekt. Vor Hochachtung verneigen wir uns vor jenen Vielfahrern, welche Woche für Woche unsere Straßen und Bahnen benutzen und so einen wertvollen Beitrag zu deren Erhalt leisten. Drum halten wir es mit dem weisen Spruch: "Mattscheibe ist out, ins Stadion geht`s in !". RaMü - Fußballsupport since 1959.

Montag, 3. Oktober 2011

Auf nach London !

Hallo Blaue,
der Sonntag begann gemütlich, während der Morgendusche kam in SKY die bestimmt 38. Wiederholung der Vortagsspiele. Nach einem ausgiebigen Frühstück latschte ich die rund 600 Meter zum Terminal 1 des Airport in Manchester. Dort ließ ich mir am Quickcheck-In Automaten schon das Rückflugticket für den nächsten Morgen raus. Später sollte sich die dunkle Vorahnung bestätigen. Am Bahnhof am Airport ließ ich mein reserviertes Bahnticket auch aus einem Automaten und dann ging es los. Im Hauptbahnhof in Manchester mußte ich umsteigen und zwar für den VIRGIN-Express nach London. Es gab unterwegs nur drei Zwischenhalte und so benötigte der Train nur 128 Minuten bis nach London. Genauer gesagt, Euston Station. Hier fuhr ich mit der berühmten Londoner Tube über die Umsteigestation Oxford Circus bis zur Endstation White City. Von hier aus war es nur ein knapper Kilometer, bis zur Loftus Road, der Heimat der Queens Park Rangers. Ich war irgendwann im letzten Jahrtausend mal dort, anscheinend hat sich nichts verändert. Das kleine Stadion fasst nur rund 17.500 Zuschauer, logischerweise war das Spiel ausverkauft. Ich stillte meinen Hunger mit einer deftigen Portion FISH&CHIPS, marschierte ein Mal um den Ground und kann es nur empfehlen. Wer auf der Suche nach altem,englischen Flair ist, ist hier richtig. Eingezwängt zwischen Wohnblocks liegt der Ground, manche Zugänge führen fast an den Haustüren von Anwohnern vorbei. England pur, leider immer seltener. Ich habe mir vorab einen gemütlichen Platz oberhalb einer Eckfahne gebucht, mit Sichtweite zu den Gästefans. Ich hoffte auf gemütliche Sitznachbarn und gediegene Stimmung, falsch gehofft. Auch glaubte ich der hohe Eintrittspreis von umgerechnet 44.-- € würde mich unweigerlich in einen "ruhigen" Block bringen, erneut falsch gedacht. Ich saß wirklich nur fünf Meter Luftlinie von des Aston Villafans entfernt. Im Oberrang, aber unterste Reihe, drittletzter Platz ganz außen. Da die Tribünen etwas verschachtelt und überbaut sind, konnte man sich in die Augen schauen. Das Match begann schwungvoll, die Stimmung war mit den Anpfiff weg fast perfekt. Villa kam überhaupt nicht zum Zuge, QPR rannte pausenlos an. Pfosten und Latte für die Hausherren, "Zebras" genannt. Überhaupt war es für mich ein Wiedersehen mit zahlreichen EX-ManCITYspielern. Wright-Phillips spielt seit Sommer jetzt bei den Rangers und bei Villa tummelten sich mit Ireland, Dunne und Given gleich drei Ehemalige von CITY. Das 0:0 zur Pause war schmeichelhaft, für Villa. Schon während der ersten Halbzeit bemerkte ich, daß der "ruhige" Platz kein "ruhiger" Platz war. Beschimpfungen, obszöne Gesten und Schmähgesänge wechselten sich regelmäßig ab, langsam zog die Polizei in unserem Block auf. Villa wurde im zweiten Durchgang stärker und führte durch einen unberechtigten Elfmeter mit 0:1. Der Ref zeigt noch sechs Minuten Nachspielzeit an und dann geschah das Unglaubliche, QPR schaffte den mehr als verdienten Ausgleich. Hinter mir kam eine Masse von Zuschauern nach vorne gesprungen, einer landete auf meinem Rücken und ein Zweiter fast in meinen Armen. Die Jungs waren außer sich vor Freude, einige Supps hüpften über die niedrige Betonmauer des Oberrangs und landeten auf dem vorgezogenen Wellblechdach. Ich hielt den Atem an, schließlich könnten einige in der Schwergewichtsklasse beim Londoner Preisboxen angestellt sein. Ordner zuhauf beruhigten die Lage und der Schlußpfiff beendete den Freudentaumel. Unglaublich schnell leerte sich das Stadion und ich fuhr bis Oxford Circus. Dort stieg ich aus und ging zu Fuß die knapp drei Kilometer zur Euston Station, schließlich hatte ich noch über zwei Stunden Zeit. Dort fuhr dann um 20.40 Uhr mein Zug. Wieso ich trotzdem erst um 5.30 Uhr morgens im Hotel ankam erfahrt ihr aber erst im nächsten Blog, also dranbleiben.
CITY - the only footballteam to come from Manchester
RaMü
Bilder: Klein, fein: Loftus Road der Queens Rangers in London. Tribünenaufgänge, England pur.


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