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Meine lieben Mitbürgerinnen und Mitbürger in Deutschland,

dieser Blog ist all jenen unbekannten und begeisterten Fußballfans gewidmet, welche in unerschütterlichem Glauben an ihren Verein alles geben. Sie füllen die Stadien unserer wiedervereinigten Republik mit Tatendrang und Energie, mit Gemeinsamkeit und Zusammenhalt. Diese positiven Eigenschaften zeichnen diese großartige Minderheit in unserem Lande aus, ihnen gebührt Anerkennung und Respekt. Vor Hochachtung verneigen wir uns vor jenen Vielfahrern, welche Woche für Woche unsere Straßen und Bahnen benutzen und so einen wertvollen Beitrag zu deren Erhalt leisten. Drum halten wir es mit dem weisen Spruch: "Mattscheibe ist out, ins Stadion geht`s in !". RaMü - Fußballsupport since 1959.

Sonntag, 22. Juli 2012

Unterhaltsames 2:2 in der Schweiz !

Hallo Bluebloggs,
"Nei, schoo wiieder a Corner"; der ältere Mann neben mir verzweifelte. Sein FC Basel, stolzer Doublesieger der vergangenen Saison, musste beim ersten Heimspiel gegen den FC Luzern nach zwölf Minuten schon fünf (!) Ecken, Corner, über sich ergehen lassen. Der gute Mann versuchte ständig mit mir "Kontakt" auf zu nehmen, aber sein Schwyizerdütsch war fast nicht zu verstehen, außerdem schien er an Ostern zum letzten Mal geduscht zu haben. Eine Bierdusche gab es für alle, im Block B3 auf dem so genannten Balkon, direkt neben dem Gästeblock. Das war mir schon lange nicht mehr passiert, ausgerechnet in der sonst so beschaulichen Schweiz ist auch die Pyrotechnik angekommen und das Bierduschen, Leute, der Becher kostet fast 4,50 Euro.
Es war eine gemütliche Anfahrt. Mit dem Pkw nach Karlsruhe, danach mit dem ICE nach Basel, zum Badischen Bahnhof. Ich war im Mai mal da, daher kannte ich die örtlichen Begebenheiten, die Buslinie 36 bringt den Fan in nur zehn Minuten zum St. Jakobpark. Hier hatte ich noch eine knappe Stunde Zeit bis zum Spielbeginn, Zeit für ein Klöpfli mit Brot, also eine sehr große Wurst mit Brot. Es waren rund 30.000 Zuschauer beim ersten Heimspiel da, der FC Basel ist seit Jahren der Klassenprimus bei den Eidgenossen. Vorbildlich in Sachen Zuschauer, vorbildlich bei den Finanzen und vorbildlich beim sportlichen Erfolg.
Der finanzielle Erfolg beruht auf die Wirtschaftskraft der Stadt und zu ihrer Nähe zu Deutschland. Der Schwerpunkt der Industrie liegt in den Zentren Basel, Zürich und Bern, Zürich steht zudem für Versicherungen aller Art und dieser Vorsprung verursacht schlichtweg Neid bei den kleineren, ländlicheren Clubs wie St. Gallen oder der FC Luzern. Obwohl gerade Luzern in der letzten Saison für Furore sorgte, immerhin wurde man "Vize" und im Pokalendspiel verlor man erst nach Elfmeterschießen ausgerechnet, man ahnt es schon ... gegen Basel.
Rund 1.000 Supporters machten schön Stimmung, es wurde die komplette erste Halbzeit durchgesungen, nur drei Meter und zwei (!) Zäune trennten mich von den Blauen aus der Innerschweiz. Man hatte auch allen Grund, Luzern unter Trainer Yakin war schlichtweg besser und Basel mit dem 0:1 zur Pause noch gut bedient. Die Mannschaft wurde in der Sommerpause zwangsläufig umgekrempelt, so offenbarte die Abwehr die ganze Spielzeit hindurch große Schwächen. In der Halbzeitpause wechselte ich den Platz und setzte mich ganz unten an den Zaun, schließlich erwartete man jetzt den Sturmlauf der Gastgeber. Tatsächlich, Alexander Frei, früher BVB, erzielte den Ausgleich, aber Luzern war gnadenlos und bestrafte die Nachlässigkeiten der Basler mit dem 1:2. Marco Streller, Ex-VfBler und FC Köln, erzwang das 2:2 und dann war Schluss. Den Pfostentreffer von Frei habe ich nicht mehr gesehen, fünf Minuten vor dem Spielende ging ich zur Bushaltestelle. Aber das wäre nicht nötig gewesen, diesmal hätte ich gleich die richtige Straße erwischt und musste sogar noch zehn Minuten warten. Um 22.20 Uhr ging es dann mit dem IC nach Karlsruhe zurück, um 00.45 Uhr schloss sich das Garagentor.
Fazit: Die Bahncard ermöglichte eine günstigere Anfahrt als mit dem Pkw ( allein ), die Verbindungen sind klasse, Basel besticht durch Sauberkeit, Pyrotechnik gibt es auch in der Schweiz, Bier eignet sich auch als Shampoo und vielleicht fahre ich zum Championsleaguequali gegen Molde nochmals hin. Gruezi !
RaMü

Bilder: Einlaufen, FC Luzern fackelt, Alexander Frei feiert.


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