gestern war ich wieder auf dem "Betze". Zum Saisonauftakt empfing der Absteiger Union Berlin und man wollte mit einem Dreier die Mission Wiederaufstieg starten. Die Zahl drei gab es letztlich auch, allerdings gleichmäßig verteilt, das Endresultat hieß 3:3.
Der Trip war eine Mischung aus Kultur, Historie und Fußball. Am Mittag besuchte ich das Hambacher Schloss, danach die alte Reichsburg Trifels und zum Abschluss die ebenfalls ehemalige Trutzburg Betzenberg.
Die Festung Betzenberg ist Vergangenheit, das ist auch ein Grund für den Abstieg in der abgelaufenen Saison. Jetzt soll alles besser werden, mit Franco Foda hat man einem Trainer mit "Stallgeruch" und insgesamt hat man einen fast komplett neuen, umgekrempelten Kader. Es gibt neue Trikots, das bestechende Rot hat das gemütliche Weinrot abgelöst, lediglich die Zuschauer haben sich nicht verändert. Mit 31.000 Zuschauer beim ersten Heimspiel in Liga zwei hält man weiterhin zum FCK.
Normalerweise kann ich die neumodischen Bezahlkarten nicht leiden, aber in diesem Falle machte ich eine Ausnahme, es war kaum Betrieb und so löste ich mir eine solches Ding. Ach ja, Karte; ich hatte Block 21.4 bestellt und stellte dann fest, ich war der einzige (!) Besucher. Der Preis war absolut einmalig, mit 14,00 Euro ist man dabei, in dieser Ecke des Ground ist man für sich. Wenn ich in dieser Saison wieder hinfahre, hole ich mir das Ticket an der Abendkasse und sparte mir dann drei Euro Versandkosten. Ganz oben hat man doch taktiktechnisch den besten Überblick. Die Stadionzeitung kostet 2,00 Euro, dafür gibt es verschiedene Würste ab 2,60. Volkstümliche Preise, sehr angenehm.
Die erste Halbzeit war eher mäßig, dafür ging die zweite Hälfte vollspeed ab. Union Berlin führte schnell mit 0:2, aber Lautern drehte die Kiste zum 3:2 und bekam die kalte Dusche mit dem Ausgleich serviert. Den richtigen Spielbericht kann ja jeder bei den Profis nachlesen. Zum Support:
Der Berliner Stehplatzblock war ziemlich voll, auf den Sitzplätzen daneben tummelten sich vielleicht vierzig Leutchen. Angesichts der Unterlegenheit schlug sich der Club aus Köpenick beachtlich, zumal man allen Grund dazu hatte. Lautern ist ne` Macht, allerdings ist das Liedgut irgendwie noch auf dem Stand von vor zehn Jahren. In Sachen Lautstärke ist man in dieser Liga zusammen mit Köln wohl die Nummer eins, optisch auch.
Wie auch sei, die Pfalz ist mehr als o.k., eigentlich gehören die "roten Teufel" zurück in die Buli, vielleicht gibt es bald ein Wiedersehen. Bei einem passenden Termin fahre ich vielleicht nochmals hin, dann aber auf dem Heimweg bitte ohne zwanzig Minuten Vollsperre (!) auf der Autobahn wegen Straßenarbeiten.
CITY - the only footballteam to come from Manchester
RaMü
Bilder: Die Festung "Betze" / Block 21.4 beim Anpfiff / Lauern live / Fußball mit Überblick
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