eigentlich war für diesen Sonntag ein anderes Match geplant, Tottenham gegen Swansea. Aber es gab keine Karte zu bestellen, also plante ich um. Für das Spiel Newcastle United gegen Liverpool konnte ich noch ein Ticket ergattern und es hat sich wirklich gelohnt, Inselfußball vom Feinsten. Die Anfahrt von Manchester betrug ca. 3 Stunden, in York musste man umsteigen. Ich hatte nach der Ankunft rund 90 Minuten Zeit bis zum Spielbeginn, kein Problem. Zu Fuß braucht man nur rund 12 Minuten bis zum Ground in Newcastle. Unterwegs gab es Sausage&Chips und eine Cola-Light, quasi als Kalorienausgleich. Das Wetter war bestens und die Stimmung bombastisch. Es war auch die erste Rückkehr von Andy Carroll, dem verlorenen Sohn von Newcastle. Er durfte für L´pool von Beginn an ran und stand sofort unter Druck, die Newcastlesupporters hatten wenig Verständnis für seinen Wechsel vor einem Jahr. Ein anderer Stürmer stahl dem Liverpoolspieler klar die Show, Cissè von Newcastle. Im Winter von Freiburg nach Newcastle gewechselt hat er sich schnell zum Publikumsliebling gemausert und entschied das Match auch prompt mit zwei blitzsauberen Toren. Er war der Unterschied zwischen beiden Teams, allerdings nur zu Beginn. L´pool baute nach dem Rückstand erschreckend ab und konnte nie eine Wende erzwingen. Manager Dalglish wechselte mehrmals aus und als der Schlußmann der Reds wegen einer Kopfnuss noch die rote Karte sah, musste ein Feldspieler in den Kasten. Newcastle machte es vor ausverkauftem Haus gnädig, es blieb beim 2:0. Der Kultclub aus der Hafenstadt leistet sich mit sechs Niederlagen in den letzten sieben Spielen die mieseste Bilanz seit 1953, nur der Gewinn des Ligacups und das Erreichen des Halbfinales im FA-Cup stehen auf der Habenseite. In der Liga läuft man weit den Ansprüchen hinterher.
Es war ein Megamatch. Leider etwas einseitig. Der Anhang von L´pool sang zwar zu Beginn seine Hymne, welche aber vom Newcastlesupport umgedichtet wurde, etwa wie folgt: "And you never hit a goal, you never hit a goal, try on, try on, with hope in your hearts, and you never hit a goal, you never hit a goal". Man sieht, man kann auch kreativ sein. Die Stimmung war die Beste, die ich erlebt habe, seit dem Besuch vom Manchesterderby im Januar. Sehr, sehr gut.
Nach dem Spiel ging es wieder zurück, der Zug von TranspeninneExpress brachte mich sicher und pünktlich zurück nach Manchester. Am Montag folgte dann der Rückflug nach Stuttgart, um 17.00 Uhr schloss ich die Wohnungstüre auf.
Hinter mir lagen drei Übernachtungen in jeweils verschiedenen Hotels, sieben Zugfahrten, drei Spiele mit zwei Heimsiegen und einem Unentschieden und insgesamt 12 Treffern. Die nächste Fahrt nach England steht am letzten Spieltag an, verpasste Meisterschaft hin oder her.
Bilder:
- Strawberry Pub, letzte Tränke vor dem Ground.
- Blick vom Dunkel in das Licht.
- Inside St. James Park.
- L´poolkeeper Reina muß runter.
- Ab nach Hause.
- Ab nach Hause.
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