RaMü´s Welt hat seinen Horizont erweitert, ich war in Basel beim Fußball, beim FCB. Die Fahrkarte in die Schweiz war um einiges günstiger als z.B. an diesem Tag nach Mönchengladbach. Ich wollte schon immer mal hin, in den nunmehr fast noch neuen St. Jakobpark in Basel. Also habe ich die Chance genutzt und bin los. Das Ticket hatte ich über den Onlineverkauf gebucht, schnell lag der Umschlag in meinem Briefkasten. Lange Zeit sah es allerdings danach aus, als ob das Match gar nicht stattfinden könnte. Gegner Genf war so gut wie Konkurs, bislang konnten allerdings ein neuer Präsident und Geldgeber den Spielbetrieb bis Saisonende garantieren. So bin ich also los, am Samstag um 13.04 Uhr mit dem Zug über Vaihingen/Enz nach Karlsruhe, von dort nur noch 90 Minuten bis Basel, und zwar zum so genannten Badischen Bahnhof. Dieser liegt eigentlich schon in der Schweiz, ist aber noch deutsches Zollgebiet. Im neuen, freien Europa ist das alles gar kein Problem mehr, man stiegt die Unterführung runter, wird von zwei aufmerksamen Grenzwachen der Schweiz beäugt und durchgewunken. Im Bahnhofsgebäude selbst ist man schon in der Schweiz. Jetzt habe ich mir Schweizer Franken aus dem Geldautomat abgehoben und mit der Buslinie 36 ging es dann unverzüglich zum Stadion. Anpfiff war um 17.45 Uhr, also in 1,5 Stunden. An der Haltestelle St. Jakob stiegen einige Leute aus, strahlender Sonnenschein empfing uns. Das Stadion von außen sieht eigentlich nicht nach einem Stadion aus, keine Tafel oder Werbung zeigt auf Fußball hin. Zur EM 2008 war das Ding fertig, es ist eingerahmt zwischen Einkaufszeilen, einem Seniorenwohnheim und Bürotrakten. Irgendwie weiter hinten ist dann der Fanshop und das Museum. Ich hatte ja Zeit und bin um den Kasten geschlendert und landete bei den Eingängen D, also bei den Heimfans. Die Ultras trugen fast alle schwatze Kleidung und plötzlich waren viele Blicke auf mich gerichtet. Da es warm war, hatte ich meine ebenfalls schwarze Jacke ausgezogen und trug nun mein weinrotes Poloshirt von ManCITY. SCHEISSE !!! Servette Genf hat ja ebenfalls weinrot. Irgendwie identifizierte man mich allerdings nicht als Servettesupporter und ich schritt mutig von dannen. Vermutlich habe ich auch Altersbonus gehabt. 28.000 Zuschauer wollten das Spiel sehen und ich bezahlte umgerechnet 40,00 Euro für mein Ticket. Im Ground selbst ist es sehr angenehm, lediglich das viele Rot drückt etwas. Alles ist noch neu und es herrschte eine entspannte Stimmung, leider auch während des Spieles.
Der FC Basel wird ungefährdet Schweizer Meister und das sieht man. Lediglich in den ersten zehn Minuten hielt Genf mit, ein Kopfball ans Lattenkreuz und eine Großchance verbuchten die Gäste. Aber Basel drückte dann gewaltig und es war nett, aber nicht spannend. Das 1:0 kurz vor dem Seitenwechsel war dann die vorzeitige Entscheidung, denn die Weinroten waren schlichtweg zu harmlos. Das Spiel endete letztlich nach weiteren Treffern von Streller und Frei (3) mit 5:0 für Basel. Kurz vor Schluss machte ich mich auf zur Bushaltestelle, diese war allerdings gesperrt. Wir wurden zu einer anderen Haltestelle geschickt und irrten dann umher. Ich fragte eine Passantin und nach 1,5 Kilometer Jogging (!) kam die Haltestelle in Sicht. Der Bus war allerdings gerammelt voll und ich nahm Anlauf zum Sprung in den Bus, schließlich wartet der Zug nicht. Die Schweizer nahmen es gelassen hin. Am Bahnhof bezahlte ich mein Wasser mit Euro und bekam das Wechselgeld in Franken. Der Rest ist schnell erzählt, um 22.48 Uhr stieg ich dann in Illingen aus.
Zum Schluss, wie immer eigentlich, einige persönliche Bemerkungen
Die Ultras des FC Basel unterscheiden sich eigentlich zumindest in Sachen Stimmung nicht von der Bundesliga. Der Rest der Zuschauer könnte etwas lebhafter sein. Aber dafür war das Spiel einfach auch zu einseitig.
Die Preise sind, natürlich, hoch. Ich bezahlte für ein Bratwurst ungefähr 5,50 Euro. Das Angebot innerhalb des Stadion ist unglaublich. Es gibt unter anderem folgende Köstlichkeiten: Döner, Pizza, Pommes, belegte Sandwiches, Countrypotatoes, Brezeln belegt mit Schinken und Käse, Chicken Wings, Käsekuchen, Kaffee und Tee, Eis, gebrannte Mandeln und natürlich Getränke aller Art. Aber, eine kleine Pizza mit dünnem Boden kostet auch 8,00 Euro (!). Für ein Glas Wasser (!) musste ich 4,50 Euro blechen, das Programmheft kam auf 1,50. Die Preise habe ich zum besseren Verständnis gleich grob umgerechnet.
Da die Gäste aus Genf kamen, wurden die wichtigsten Ansagen im Stadion auch auf Französisch gesprochen, schließlich liegt die Stadt im französischen Teil der Schweiz. Eine Besonderheit im europäischen Vereinsfußball.
Der Sitzplatz war nicht übel, leider mit Sichtbehinderung. Falls ich mal wieder nach Basel komme, tut es auch ein günstigerer Platz, jetzt kenne ich mich ja ein wenig aus.
CITY - the only footballteam to come from Manchester
RaMü
Bilder:
- Und das soll das Stadion sein ???
- Einlaufen vor den Heimfans
- Die Genfer Fans
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