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Meine lieben Mitbürgerinnen und Mitbürger in Deutschland,

dieser Blog ist all jenen unbekannten und begeisterten Fußballfans gewidmet, welche in unerschütterlichem Glauben an ihren Verein alles geben. Sie füllen die Stadien unserer wiedervereinigten Republik mit Tatendrang und Energie, mit Gemeinsamkeit und Zusammenhalt. Diese positiven Eigenschaften zeichnen diese großartige Minderheit in unserem Lande aus, ihnen gebührt Anerkennung und Respekt. Vor Hochachtung verneigen wir uns vor jenen Vielfahrern, welche Woche für Woche unsere Straßen und Bahnen benutzen und so einen wertvollen Beitrag zu deren Erhalt leisten. Drum halten wir es mit dem weisen Spruch: "Mattscheibe ist out, ins Stadion geht`s in !". RaMü - Fußballsupport since 1959.

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Regen, Regen, Regen, Teil 2 !

Hallo Blueblogs,
weiter geht es. Der heutige Sonntagmorgen bescherte das übliche Wetter, die Überraschung war nicht besonders groß, es regnete. Dafür hielt ich mich im Frühstücksraum länger auf, ein ausführliches "Breakfast" braucht schließlich seine Zeit. Zurück in die Innenstadt benutzte ich dann doch einen Bus, danach wanderte ich weiter zum nächsten Hotel, dem Holiday Inn Express an der Oxford Road Station. Diese Unterkunft war mir schon bekannt. So überraschte mich auch die Tatsache nicht, daß im Moment noch kein Zimmer verfügbar war und ich durfte meine Tasche abgeben. Nun schlenderte ich zum Hauptbahnhof und nahm einen Zug nach Liverpool. Die NORTHERN RAIL ist mir eigentlich nicht angenehm, beim letzten Mal waren die Wägen reichlich verschmutzt und uralt. Diesmal war alles neu, dafür ist wohl die Heizung ausgefallen. Immerhin, pünktlich war ich dann in der Lime Street Station, also in Liverpool. Hier machte ich mich auf die Socken, ich lief nach dem Gedächtnis und dem Gespür. Natürlich blieb der Regen einem nicht erspart und so kam ich zuerst an der Anfield Road des FC Liverpool vorbei. Die Gegend um das Stadion wird immer schlimmer, ganze Straßenzüge sind gesperrt und sollen abgerissen werden. Ich machte ein paar Pics und lief über den Stanley Park zum Goodison Park des FC Everton. Um drei Uhr begann der Kick gegen Stoke City. Ich holte mir mein hinterlegtes Ticket ab und ging in den Ground. Wenigstens war es hier trocken. Der Goodison Park ist wohl eines der ältetsten Grounds in der Premiership. Uralte Stahlkonstruktionen, Wellblechdächer und abenteuerliche WC´s bilden einen altmodischen, manche sagen geilen Hintergrund. Ich persönlich war begeistert. Englands alte  Fußballkultur gibt es also noch, wenn auch immer  weniger. Ich machte verschämt einige Bilder und erntete verständnislose Blicke! Egal ! Ich hatte natürlich einen "Regenplatz", also wieder ganz unten und vorne. Gegner Stoke City brachte einen guten Support mit und alle im Stadion gedachten des ehemaligen Spielers Gary Speed, unter anderem Kapitän beim FC Everton und zuletzt walisischer Nationaltrainer. Ganz leise wurde die walisische Nationalhymne gespielt und dann klatschten alle eine Minute lang. Gänsehaut pur. Stoke ging im Match dann recht früh in Führung, Robert Huth knallte einen Distanzschuß aufs Tor und das Leder wurde abgefälscht. Everton hatte Verletzungsprobleme und kam eigentlich nie ins Spiel. Stoke verteidigte clever und Huth war wirklich gut. Die Stimmung war mies, die Evertonfans waren schlichtweg ruhig. Nach dem Seitenwechsel änderte sich die Lage etwas, man berannte das Tor vor dem eigenen Anhang. Aber alles wirkte überhastet und ohne Idee. Stoke kam nie wirklich in Bedrängnis und gewann so letztlich die Partie fast mühelos mit 0:1. Das Stadion vedient wegen dem alten Charme eine glatte Eins, der blaue Anhang des FC Everton zumindest an diesem Tag eine Fünf, das geht eigentlich mehr. Zurück ging es dann in einem Bus, ein Zug von East Midlands brachte mich nach Manchester zurück. Hier genehmigte ich mir ein Bier, kaufte noch etwas ein und brauchte eine heiße Dusche, um die Lebensgeister wieder etwas zu wecken. Leider brachte der Blick auf die Straße nichts Neues, im Neonlicht spiegelten sich die Regentropfen wieder. Also, Fußball im Fernsehen bis zum Abwinken.
Am Montag begann die aufwendige Heimfahrt. Zunächst mit dem Virginexpress von Manchester nach London, hier mit der U-Bahn ( Tube ), quer durch die Stadt bis zum Flughafen Heathrow. Hier genehmigte ich mir ein ausgiebiges Mittagessen und flog dann zurück nach Frankfurt. In Deutschland kam ich dann zwanzig Minuten zu früh an. Ich lief also mehr als gemütlich zum Fernbahnhof und stellte mir Bestürzung fest, alle Fernverbindungen hatten Verspätung. Manche bis zu zwei Stunden. Also zum Infocenter. Der gute Mann erklärte mir, warten sie nicht auf den eigentlich gebuchten Zug, heute Abend ist komplettes Chaos. Also nahm ich den nächstbesten ICE Richtung Heimat. Der Schaffner zeigte Einsicht und entwertete mein Ticket mit einem Vermerk. Jetzt war ich vogelfrei. In Karlsruhe rannte ich dann die neun Gleise zum IC in Richtung Vaihingen und dort ließ ich mich vom Haustaxi abholen. So war ich insgesamt 70 Minuten früher zuhause als geplant. So kann es auch gehen, aber nur durch Eigeninitiative. Beim normalen Vorgang wäre ich nicht mehr nach Hause gekommen.
Jetzt sind also auch diese vier Tage vorüber und so langsam macht sich eine Art "Burn out" breit. Ich schätze aber das geht auch bald wieder vorüber, spätestens in ein paar Tagen.
CITY - the only footballteam to come from Manchester.
RaMü

Bilder: Zum Gedenken an Gary Speed.
            Heimfans.
            "Ecke, was sonst?".
            Wie vor dreißig Jahren!
           



Bilder:

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