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Meine lieben Mitbürgerinnen und Mitbürger in Deutschland,

dieser Blog ist all jenen unbekannten und begeisterten Fußballfans gewidmet, welche in unerschütterlichem Glauben an ihren Verein alles geben. Sie füllen die Stadien unserer wiedervereinigten Republik mit Tatendrang und Energie, mit Gemeinsamkeit und Zusammenhalt. Diese positiven Eigenschaften zeichnen diese großartige Minderheit in unserem Lande aus, ihnen gebührt Anerkennung und Respekt. Vor Hochachtung verneigen wir uns vor jenen Vielfahrern, welche Woche für Woche unsere Straßen und Bahnen benutzen und so einen wertvollen Beitrag zu deren Erhalt leisten. Drum halten wir es mit dem weisen Spruch: "Mattscheibe ist out, ins Stadion geht`s in !". RaMü - Fußballsupport since 1959.

Sonntag, 13. November 2011

BFC Dynamo, ein Verein mit Vergangenheit !

Hallo Blogs,
wie versprochen, es geht mit Fußball weiter, aber mit Ostberliner.
Kenner des DDR-Fussballs ziehen beim Aussprechen des Wortes BFC die Augenbrauen hoch und manche wenden sich verächtlich ab. Der BFC Dynamo ( BFC = Berliner FC ) steht für die Stasi, ob man will oder nicht. Irgendwann begann man in der damaligen DDR den Fußballsport umzukrempeln und man delegierte einfach Vereine. So zog der SC Dynamo Dresden nach Berlin, wurde umbenannt und hieß einfach BFC Dynamo. Auch nicht anders als heute in den USA, nur halt nicht aus wirtschaftlichen, sondern aus politischen Gründen. Man wollte einen Vorzeigeverein etablieren, welcher im Konzert der europäischen Größen die DDR würdig vertreten sollte. Natürlich musste auch die Hauptstadt herhalten, daher also nach Ostberlin. Der eigentliche Aufschwung begann dann mit der totalen Einnahme durch die Stasi. Deren Chef Mielke bekannte sich öffentlich zum Verein, hatte Dauerkarte und niemand zweifelte Entscheidungen an. So wurden einfach die besten Spieler "delegiert" und man hatte, schwups, einen erfolgreichen Klub. Dazu wurde parallel das Stadion ausgebaut. Ironischerweise befand man sich in unmittelbarer Nähe zum Todesstreifen, die Rückseite grenzte an die erste "Vorlandsmauer". Da steht man als Fan in der Kurve und in Luftlinie ca. 600 Meter ist der "goldene Westen". Manche sagen, den Zuschauern war es eh egal, alle waren irgendwie Stasi. Der Verein wurde Serienmeister, zehn Meisterschaften kamen manchmal unter fast merkwürdigen Schiedsrichterentscheidungen zustande. Deshalb war der BFC verhasst, frage heute mal ältere Fans von z.B. Union Berlin. Im heutigen Jahnsportpark spielte man damals, auch zehn Länderspiele der DDR wurden dort ausgetragen. Von 1971 bis 1992 ging der Spielbetrieb, dann wurde umgezogen ins Sportforum nach Hohenschönhausen. Hier, in Nähe des Stasigefängnisses waren ein Stadion, die Eissporthalle "Wellblechpalast" der Berliner Eisbären und weitere Sportmöglichkeiten vorhanden. Man zog quasi aus wirtschaftlicher Not näher zur Indendität. Heute ist man in der 4. Liga beheimatet und dümpelt irgendwo im Mittelfeld der Tabelle. Erst in diesem Sommer geriet man wieder in die negativen Schlagzeilen, das DFB-Pokalspiel gegen den 1. FC Kaiserslauteren wurde nach Abpfiff von schweren Ausschreitungen begleitet. Für den neuen Verein ist es ein schwerer Rückschlag, schließlich kämpft man ununterbrochen gegen das Negativimage an. Immerhin, auf höchster Ebene wurden die Erfolge der DDR-Vergangenheit anerkannt. Auf den Trikot der Spieler prangt ein Meisterstern, stellvertretend für die errungenen Meisterschaften in der längst untergegangenen DDR.
RaMü
Weitere Bilder zum Thema:


Rückfront der Gegengerade.




Beginn der Grenzanlagen.




Straßenfassade gegenüber der Jahnsportspark. Alt&Neu.

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