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Meine lieben Mitbürgerinnen und Mitbürger in Deutschland,

dieser Blog ist all jenen unbekannten und begeisterten Fußballfans gewidmet, welche in unerschütterlichem Glauben an ihren Verein alles geben. Sie füllen die Stadien unserer wiedervereinigten Republik mit Tatendrang und Energie, mit Gemeinsamkeit und Zusammenhalt. Diese positiven Eigenschaften zeichnen diese großartige Minderheit in unserem Lande aus, ihnen gebührt Anerkennung und Respekt. Vor Hochachtung verneigen wir uns vor jenen Vielfahrern, welche Woche für Woche unsere Straßen und Bahnen benutzen und so einen wertvollen Beitrag zu deren Erhalt leisten. Drum halten wir es mit dem weisen Spruch: "Mattscheibe ist out, ins Stadion geht`s in !". RaMü - Fußballsupport since 1959.

Sonntag, 2. Januar 2011

Day 2: Auf nach Schottland ... !!!

Bilder: Stadium Easter Road by night / Eingänge in den Ground / Alles schön grün hier ... ! ( Dundee Support hinter dem Tor )





Hallo Blaue,
nun geht es weiter:
Mittwoch, 29.12.2010, ca. 7:30 Uhr:
Nach dem Frühstück zockelte ich in Richtung Bahnhof und hatte allerdings noch jede Menge Zeit; der Zug nach Edinburgh ging erst um 10.16 Uhr. Da habe ich eine Kleinigkeit eingekauft und stand pünktlich auf dem Bahnsteig. Hier allerdings wiederholte sich das Bahnchaos, nur in der englischen Version. Endlich, nach einer vollen Stunde Verspätung, fuhr der Zug ein. Ich hatte mir ein Erste-Klasseticket genehmigt, ist viel billiger als in Germany, und freute mich auf die 3,5 Stunden Zugfahrt. Pustekuchen, da jede volle Stunde ein Zug in Richtung Schottland fährt, drängten sich die Fahrgäste des verspäteten Zuges und des 11.16 Uhr Trains in die Wägen. So waren die meisten Plätze trotz Reservierung doppelt belegt. Erst der Schaffner sorgte für Klarheit, anhand der Zugnummer bekam ich meinen Platz zugewiesen, die nichtberechtigten Gäste hatten im Gang zu stehen. Die erste Klasse bietet natürlich mehr Komfort und man wurde quasi rund um die Uhr "befuttert". Ständig bekam man Kaffee, Softdrink, Chips, Donats, Schokolade oder Sandwiches angeboten, alles im Preis inklusive. Nach der Hälfte der Strecke wechselten wir uns mit den anderen Fahrgästen ab, damit jeder mal sitzen konnte. In der Not müssen wir "Engländer" (!) halt zusammenhalten. In der Waverlystation in Edinburgh war die Fahrt zu Ende, kaum dem riesigem Gebäude entsprungen erwarteten mich Möwengeschrei und Dudelsackmusik. Scotland at it`s best ! Die rund 800 Meter zum Hotel waren schnell geschafft und nach dem Einchecken verschaffte ich mit zunächst einen Überblick über die Hauptstadt Schottlands, zumindest per Stadtkarte. Viel Zeit blieb nicht, schließlich stand um 19.00 Uhr Fußball auf dem Programmzettel. Endlich kam ich in den Genuss von "Fish&Chips", wurde auch Zeit. Die zwei Kilometer zum Ground von Hibernian F.C. waren kurzweilig, beim Ticketoffice kaufte ich mir ein Ticket. Ein Besuch im Clubshop und ein Marsch komplett um den Ground an der Easter Road verkürzte die Zeit zum Kick-off. Da kam ich an einem kleinen Programmshop vorbei, ich trat ein und staunte. Hier verkaufen zwei Männer Programmes von Hibernian aus mehreren Jahrzehnten. Ich durfte knipsen und wurde herzlich begrüßt. Die Frage nach meiner Herkunft beantwortete ich wahrheitsgemäß mit "Region of Stuttgart" und dann geriet der Owner ins Schwärmen. Sein Freund ist Englischlehrer in Degerloch und Fan ..... der Stuttgarter Kickers. Eine kleine Diskussion über den Stuttgarter Fußball folgte und dann verabschiedete ich mich. Nette Leute, die Schotten. Das Match war nur mäßig besucht; Gegner Dundee United brachte aber einen starken Support mit. Die "Hibs" stehen im Abstiegskampf und nach diesem Kick war mir alles klar. Die Zeit ist stehen geblieben, zumindest in Schottland. Lange hohe Bälle, ein Kopfballduell nach dem anderen. Grätschen, Rennen und flanken, Fußball vom letzten Jahrtausend ! Das Publikum "bestrafte" jeden Rückpass mit Unmut, überhaupt wurde von den Rängen mehr gebrüllt als gesungen. Dundee United war auch nur Mittelmaß, zeigte aber immerhin zum Teil Kombinationsfußball. Zwei Tore von Goodewillie und der Anschlusstreffer von Hogg brachten ein 1:2 zur Pause. Im zweiten Abschnitt wachten die Hausherren endlich auf und schnürten die Gäste mit ihren einfachen Mitteln ein, Druck, Druck, Druck. In der 89. Minute dann der lang ersehnte Ausgleich zum 2:2 durch Hanlon. In der 92. Minute dann ein Freistoß in aussichtsreicher Position für die "Hibs"; hier stritten sich zwei Spieler um den Ball wie im Kindergarten! Football comes alive ! Dann war Schluss, unterhaltsam auf niedrigem Niveau. Der Abend war schnell zu Ende, es regnete (!) beim Rückweg, und noch im Bett hatte ich Schädelbrummen, schließlich machte ich im Halbschlaf nochmals jedes Kopfballduell mit ......
Blues are loud & proud
RaMü

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