

Hallo Blaue,
RaMü´s Welt ist bunt. Da gibt es verschiedene Blautöne, hellblau für ManCITY und dunkelblau für den heimischen SV Illingen. Rot steht keinesfalls für Manwho?, sondern als alter Schwabe für den VfB Stuttgart und grün für die Farbe des Sportrasens und für Borussia Mönchengladbach. Weiß gibt es eigentlich nicht, in Winterzeiten gibt es neuerdings davon reichlich, und zwar ... Schnee. Mit Arbeitskollegen planten wir bei 25° Grad im Schatten den Trip, durchgeführt wurde er bei Minusgraden und Unmengen von Schnee. Die Anfahrt gestaltete sich innerhalb Deutschlands problemlos, Die A5 war frei und der erste kleine Aufreger waren die mehr oder weniger gründlichen Kontrollen der Schweizer "Grenzwache". Kurz danach ging es los, die Schweiz wollte anscheinend Werbung für das beste Skigebiet der Welt machen. Natürlich ging es stetig bergauf und die Schneehöhe ebenso. Von Räumfahrzeugen keine Spur, so brauchten wir für die 87 Kilometer von Basel nach Bern rund 3 Stunden. So fuhren wir statt zum berühmten Berner Weihnachtsmarkt direkt ins Stadion Wankdorf. An die deutsche Fußballlegende von 1954 erinnert überhaupt nichts mehr, lediglich der berühmte Turm mit der Anzeigetafel war angedeutet und eine übergroße Tafel erinnerte an die erste deutsche Fußballsternstunde nach den 2. Weltkrieg. Alles nagelneu und schicke, mit Einkaufszentrum, Jobcentern, Arztpraxen usw. Der Einlaß gestaltete sich zäh und nervtötend, gerade zwei Tore wurde Mannbreit geöffnet, jeder gefilzt. Zum Glück wurde der Anpfiff um eine halbe Stunde verschoben. Das Match fand unter irrregulären Bedingungen statt, in jeder Spielhälfte wurde unterbrochen, damit Räumfahrzeuge aller Größen immerhin die Linien vom Schnee befreien konnten. Trotz einer 4:2 Auswärtsniederlage steht der VfB als Gruppenerster fest, daher konnte ich die Reaktionen der roten Anhänger nicht verstehen. Es war klar, die Bundesliga hat Vorrang. Das eine so genannte zweite Garnitur bis zur 78. Minute mit 1:2 führt und dann noch drei Treffer in nur fünf Minuten kassiert ist zwar ärgerlich, aber ohne große Folgen in der Gruppe. Zehn Minuten vorher singt man noch "Wir sind immer für Euch da" und beim Schlusspfiff ertönt dann von derselben Gruppe ein "Wir haben die Schnauze voll". Man hätte wenigstens klatschen können, schließlich waren mit dem Schlusspfiff fast nur noch Ergänzungsspieler auf dem Feld. Meiner Meinung nach hat Trainer Keller mit einer Auswechslungsorgie die Niederlage zu verantworten. Die Rückfahrt war eine total positive Überraschung. Nun war alles geräumt und wir kamen innerhalb des eigenen Zeitplanes im vertrauten Illingen an, gegen 2.15 Uhr. Ohne den nötigen Schlaftrunk, schließlich fungierte ich als Co-Pilot und musste unseren Fahrer Lennox unterhalten, war aber kein Problem bei meiner Klappe, schlief ich lange noch nicht ein und träumte irgendwann süß von friedlichen Schneeflocken.
RaMü
Bilder: einfach anschauen !
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