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Meine lieben Mitbürgerinnen und Mitbürger in Deutschland,

dieser Blog ist all jenen unbekannten und begeisterten Fußballfans gewidmet, welche in unerschütterlichem Glauben an ihren Verein alles geben. Sie füllen die Stadien unserer wiedervereinigten Republik mit Tatendrang und Energie, mit Gemeinsamkeit und Zusammenhalt. Diese positiven Eigenschaften zeichnen diese großartige Minderheit in unserem Lande aus, ihnen gebührt Anerkennung und Respekt. Vor Hochachtung verneigen wir uns vor jenen Vielfahrern, welche Woche für Woche unsere Straßen und Bahnen benutzen und so einen wertvollen Beitrag zu deren Erhalt leisten. Drum halten wir es mit dem weisen Spruch: "Mattscheibe ist out, ins Stadion geht`s in !". RaMü - Fußballsupport since 1959.

Donnerstag, 11. August 2011

RaMü und FraMü als VIP beim DFB !






Bilder von oben: Nationalhymnen, "Hamburger Tisch", VIP FraMü, Elfer durch Schweinsteiger!

Der wundersame Aufstieg des Rainer Müller,
oder: In nur neun Tagen vom Block C des GAZIStadion zur DFB-Lounge der Mercedes-BenzArena.
Hallo Blaue,
das Leben schreibt die tollsten Geschichten selbst. Letzte Woche besuchte ich noch ein Spiel der dritten Liga, VfB Stuttgart II gegen SV Wehen-Wiesbaden, danach das Bundesligamatch zwischen dem VfB Stuttgart und S 04 und als krönender Abschluß dann das Länderspiel Deutschland vs. Brasilien. Von der Bratwurst zu Südamerikanischem Welsfilet im Bananenblatt mit Zuckererbsen und Gewürzreis. Welch ein sozialer Aufstieg !
Am Mittwochnachmittag um 12.00 Uhr klingelte das Handy. Mir wurden zwei VIP-Karten von einem Freund angeboten, welcher auf einer Geschäftsstelle eines Bundesligisten arbeitet. Da gab es kein Zögern, zumal die ganze Sache keinen Cent kostete. Nachdem wir die Karten in Stuttgart in Empfang genommen hatten fuhren wir ins Stadion. Dort erhielten wir dann die roten Armbändchen und durften in die große Fußballwelt eintreten. Überall wurde uns Getränke angeboten und überall sahen wir viel verflossene und aktuelle Fußballprominenz. Mein Bruder stieß mich laufend an: Kennst Du den, oder den, ist das nicht? Mit zunächst zittrigen Knien wackelten wir durch den langestreckten VIP-Raum. In einer fast leeren Ecke machten wir es uns dann gemütlich. Nach dem Studium der ausgestellten Speisekarte ging es an das Buffett, wo solche leckeren Sachen wie deftiger Honig-krustenbraten mit Muscovadojus, Chilikohlrabi und Rosmarinkartoffeln warteten. Zum Auftakt gab es aber Pulpo mit Chorizo und weißen Bohnen, mit einem Schlag Tortellinisalat in Tomaten-Zitronenmelisse-Sugo obendrauf. Nach mehreren Gängen hatten wir uns aklimatisiert und ich ging auf Jagd nach Motiven. Alles war zumeist in feinem Zwirn gekleidet, da fiel Nürnbergs Trainer Hecking in legerem Kapuzenpulli schon auf. Hamburgs Oening sah aus, als kam er gerade vom Trainigsplatz. Die waren recht locker drauf. Auch Günter Netzer war zu erblicken, Freddi Bobic, Hansi Müller, Eike Immel, Robin Dutt, und, und, und. Fast mit dem Anpfiff ging es auf die Plätze in Block 12. Beim Mitsingen der Nationalhymne hielten sich die Nachbarn vornehmlich bis ganz zurück, verstohlene Blicke zum Text auf der Anzeigetafel zeugten nicht gerade von Textsicherheit. Überhaupt, mit dem gemeinen Fußballvolk hat das ja nichts mehr zu tun. O.K., die erste Halbzeit war wirklich lau, aber hinter mir unterhielten sich fünf erwachsene Jugendliche ausschließlich über Autos, Yachten und Urlaub. Die LaOlawelle wurde gänzlich ignoriert und so ging es stocksteif zur Pausencurrywurst mit Pils. Im zweiten Spielabschnitt waren wenig überraschend einige Plätze im Block leer, jaja, vermutlich mußten die Herren die Börse und Deutschland retten. Immerhin fielen Tore, aber auch das riss einige Edelfans nicht von den gepolsterten Sitzen. Emotionen sehen anders aus! Nach einem insgesamt verdienten Sieg zogen wir uns in unsere bekannte Ecke zurück, die Mädels kannten uns schon und wir bekamen unser Pils ohne Aufforderung. Minimaultaschen, kleine Schnitzel mit Dijonsenf-Kartoffelsalat und brasilianischer Bohneneintopf beendeten unsere kulinarische Reise. Beim wirklich letzten Gang holte ich mir noch einen Kaffee mit Kokossülze in Mangogelee. So viel habe ich seit fünf Monaten nicht mehr gegessen. Es war ein echter Stresstest für meinen operierten Magen ... und bestanden! Mit der letzten S-Bahn fuhren wir zurück und ich war um 1.00 Uhr in vertrauter Umgebung. Insgesamt kostete mich der Ausflug in die große, weite Fußballwelt drei Liter Sprit und fünf Euro Gebühr für die Strampel ( Straßenbahn ). Halt, nur 4,75 Euro. Auf dem Rückweg fand ich eine leere Bierdose, immerhin bringt die 25 Cent Pfand. Mein Bruder bemerkte nur kopfschüttelnd: " Ein rotes VIP-Bändchen am Handgelenk, und dann in den Mülleimern nach Dosen suchen !".
So long,
RaMü

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